Meine Bilderserien, sind kleine, in sich abgeschlossene Projekte und Experimente mit verschiedenen Themen. Entdecke eine Vielfalt von Fotografien, die spezifische Geschichten erzählen.
Jede Bilderserie ist sorgfältig zusammengestellt und bietet einen Einblick in verschiedene Aspekte meiner künstlerischen Reise. Lass dich von der Vielfalt und der narrativen Kraft dieser Bilderserien inspirieren.

Hochwasser in Mainz - Winter 2023 10 Fotos
Hochwasser in Mainz - Winter 2023
Hochwasser in Mainz - Winter 2023

Es war einer dieser immer häufigeren Tage, an denen das Wetter und die Natur beschließen, ein wenig aus dem Rahmen zu fallen.

Mit meiner Kamera am Stativ spürte ich die feuchte Luft und das Prickeln der Herausforderung, das Hochwasser festzuhalten. Warnstufe 2 – das bedeutet, dass der Rhein seine Muskeln spielen lässt und sich ausbreitet.

Viele Bereiche, sonst von Menschen besucht sind heute Teil des Flusses, und die Kraft des Wassers ist sowohl beunruhigend als auch faszinierend.

Leisacher Wehranlage in Osttirol 5 Fotos
Leisacher Wehranlage in Osttirol
Leisacher Wehranlage in Osttirol mit historischer Bedeutung

Du stehst am Ufer der rauschenden Drau, umgeben von der Landschaft Osttirols. Vor dir breitet sich eine beeindruckende Wehranlage aus, deren Geschichte tief in der regionalen Kultur von Lienz verwurzelt ist. Die Leisacher Wehranlage, die ich dir heute vorstelle, ist mehr als nur ein Bauwerk; sie ist ein Zeugnis menschlicher Anpassungsfähigkeit und Ingenieurskunst.

Diese Anlage wurde ursprünglich entwickelt, um die harte Arbeit der Menschen in der Region zu erleichtern, und hat im Laufe der Zeit verschiedene Formen angenommen. Ursprünglich diente sie der Unterstützung von Kornmühlen, Sägewerken, Schmieden, Wasserkraftanlagen, Stampfmühlen und Walkmühlen, die von der natürlichen Kraft des Wassers abhängig waren.

Die heutige Gestalt der Wehranlage, wie sie sich dir präsentiert, entstand nach umfangreichen Renovierungen in den 1930er Jahren, bedingt durch Hochwasserschäden. Im Jahr 2000 erfolgte eine weitere bedeutende Erneuerung, um die Wasserführung Ableitungen effektiver zu regulieren. Besonders interessant ist der Düker, ein unterirdischer Kanal, der das Wasser vom Amlacher zum Leisacher Ufer führt, wo eine moderne Schaltanlage die Wassermenge effektiv reguliert.

Die Wiere, auch Drauwiere genannt, der künstlich angelegte Ausläufer der Anlage, war durch Jahrhunderte eine wesentliche Energiequelle für Gewerbebetriebe zwischen Leisach und Lienz. Sie wurde bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts für das Holzflößen genutzt und war unerlässlich für die Wasserversorgung der lokalen Bauern sowie für die Bewässerung ihrer Felder. Besonders prägend war die Nutzung der Wiere von 1564 bis 1825 für das Lienzer Messingwerk, wo die Wasserkraft für Hammerschläge und Walzwerke eingesetzt wurde. Heute erinnert die Messinggasse noch an diese Epoche.

Doch die Geschichte der Wiere nahm eine Wendung, als sie nach dem Bau der Lienzer Umfahrungsstraße 1962 unterirdisch umgeleitet wurde. Sie fließt nun verborgen unter den Straßen durch, bis sie im Draupark wieder in die Drau mündet. Die andere Umleitung der Wehranlage führt das Wasser in das Wasserkraftwerk bei Amlach. In den 1980er Jahren verbrauchte das Wasserkraftwerk so viel Wasser, dass der Durchfluss gedrosselt werden musste, um die notwendige Wassermenge für Löschwasser und Bewässerung für die Gemeinde Leisach sicherzustellen. Dies führte zu einer Reduzierung der Wasserführung auf zunächst 700 Liter pro Sekunde, später auf 500 Liter pro Sekunde im Sommer und 100 Liter pro Sekunde im Winter.

Die Errichtung der neuen Wehranlage im Jahr 2000 ermöglichte eine effiziente Regulation beider Kanäle, was die kontinuierliche Versorgung und Nutzung der Wasserkraft in der Region weiterhin sicherstellt.

Ich hoffe, diese Bilderreihe hat dich ebenso fasziniert wie mich, als ich sie festhielt. Es sind nicht nur Fotografien; Es ist eine Jahrhunderte alte Geschichte aus Osttirol, die das Zusammenspiel von Mensch, Natur und Technik eindrucksvoll erzählt.

Pflanzenspiegel 7 Fotos
Pflanzenspiegel
Pflanzenreflexion: Spiegel der Seele

Eine persönliche Fotoreihe, die die Verbindung zwischen mentaler Gesundheit und dem Zustand von Pflanzen aufzeigt.

Da stehst du nun, mitten in meinem Garten, einem Ort, der einst ein stolzes Grün war und nun die Narben meiner inneren Kämpfe zeigt. Jede Pflanze hier erzählt eine Geschichte - nicht nur ihre eigene, sondern auch ein Kapitel meiner Lebensreise.

2021 war für mich mehr als nur ein schwieriges Jahr; es war ein Sturm, der mich innerlich verwüstete. Ich verlor den Kontakt zu mir selbst, zu dem, was mir Freude bereitete. Als ich mich schließlich meinen verwahrlosten Pflanzen stellte, sah ich mich selbst: einen Menschen, der in seiner eigenen inneren Dürre gefangen war.

Meine Fotoserie entstand in dieser Zeit des inneren Aufruhrs. Sie ist ein stilles Zeugnis dafür, wie unsere mentale Verfassung sich in unserer unmittelbaren Umgebung manifestiert. Psychologen sprechen oft davon, dass unser emotionaler Zustand unsere Fähigkeit zur Fürsorge beeinflusst – und genau das erlebte ich. Meine Pflanzen, die einst blühten, litten unter meiner Vernachlässigung, so wie ich unter meiner eigenen.

Mit jeder Aufnahme dieser Serie wollte ich nicht nur meinen Garten, sondern auch meine innere Welt festhalten. Ich wollte zeigen, wie wichtig es ist, über mentale Gesundheit zu sprechen, sie ernst zu nehmen und sich selbst zu erlauben, Schwäche zu zeigen und Hilfe anzunehmen.

Diese Bilder sind ein Spiegel meiner Seele in einer Zeit, in der ich glaubte, verloren zu sein. Sie sind stumme Geschichten von Verfall und gleichzeitig von Hoffnung. Sie lehren uns, dass auch in den dunkelsten Momenten ein Samen für etwas Neues, etwas Heilendes liegt.

Die Fotografie wurde für mich zu einem therapeutischen Werkzeug, einem Weg, meine Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Nach einer jahrelangen Pause fand ich durch diese Serie wieder zur Kamera zurück und entdeckte meine Liebe zur Fotografie neu.


In meiner Fotoserie, die den Zustand meiner Pflanzen in einem verwahrlosten Zustand zeigt, spiegelt sich ein tiefgreifenderes Thema wider: das Stigma rund um mentale Gesundheit. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass mentale Probleme noch immer ein Tabuthema sind. Viele Menschen scheuen davor zurück, über ihre Gefühle zu sprechen oder sie gar zuzulassen. Diese Serie ist mein Versuch, diese Barriere zu durchbrechen.

Es ist oft so, dass Menschen nach außen hin völlig in Ordnung wirken, doch manchmal offenbaren kleine Details erste Risse in dieser Fassade. Diese Anzeichen sind es, die Familie, Freunde oder Nachbarn erkennen und auf die sie achten sollten. Es ist wichtig, nachzufragen und Unterstützung anzubieten, auch wenn alles oberflächlich in Ordnung zu sein scheint.

Mit dieser Fotoserie möchte ich jedem, dem es mental nicht gut geht, eine Botschaft senden: Es ist völlig in Ordnung, sich manchmal schlecht zu fühlen. Es ist wichtig, den Blick auf die eigenen Gefühle zu richten. Diese Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren ist wie die Pflege eines Gartens – sie braucht Zeit, Aufmerksamkeit und Geduld. Genau wie meine Pflanzen, die in einer anderen Jahreszeit wieder erblühen, können auch wir Menschen uns erholen und neu aufblühen.

Silvester in Lienz 2024 6 Fotos
Silvester in Lienz 2024
Silvester in Lienz 2024

Hinter den Kulissen: Zu diesen Fotos gibt es ein Video.