Du wanderst auf einer grünen Wiese in Lienz, der Wind pfeift leise durch deine Haare. Plötzlich siehst du sie: Eine Festung aus Holz, so massiv, dass sie den Hintergrund der nebelverhangenen Berge fast verdeckt. Jeder einzelne Holzstapel erzählt eine eigene Geschichte von Stürmen und Muren, die sie zu "Schadholz" machten.
In diesen Holzstapeln steckt mehr als nur Brennmaterial; sie sind Zeugen des Klimawandels hier in Osttirol. Jahre von Extremwetter haben diese Türme gebaut, über eine Million Kubikmeter Erinnerung an das, was wir der Natur antun. Und jetzt? Jetzt wärmt das Holz in den Heizwerken von Lienz über 5000 Haushalte – ein ironisches Schicksal, oder?
Die Aufnahme war knifflig. Ich musste einen Weg finden, die schiere Größe und die Bedeutung dieser Holzberge einzufangen, ohne die düstere Realität zu beschönigen. Ein Winkel, der nicht nur die Stämme zeigt, sondern auch die Berge dahinter, eingehüllt in Nebel, als Metapher für die ungewisse Zukunft, die uns bevorsteht.
Diese Stapel sind mehr als nur Holz. Sie sind ein Mahnmal des Wandels und ein Wärmequell – paradox, nicht wahr? Bleibt zu hoffen, dass wir daraus lernen, bevor es nur noch Nebelberge gibt, die wir fotografieren können.