Du stehst im Helenental in Osttirol, dein Atem bildet kleine Wölkchen in der kühlen Luft. Um dich herum breitet sich eine unwirkliche Stille aus, nur unterbrochen vom leisen Knistern der frostbedeckten Gräser unter deinen Füßen. Der Himmel hängt schwer und grau über dir, und der erste Blick könnte meinen, dass du in eine Szene aus einem dystopischen Film bist.
Doch dieser Ort erzählt eine gegenwärtige Geschichte – eine, die vom Einfluss des Menschen zeugt. Siehst du die kahle Stelle dort am Hang? Eine Narbe. Vor wenigen Jahren war der Wald hier dicht und lebendig, nun zeichnen sich Lücken ab. Der Borkenkäfer, durch klimatische Veränderungen wie erhöhte Temperaturen und geringere Niederschläge begünstigt, hat sich hier durch die Fichten gefressen.
Das Motiv ist beinahe postapokalyptisch, wie aus einem unwirklichen Film, doch es ist real. Die Herausforderung beim Fotografieren war, diese bedrückende Wahrheit einzufangen, ohne die Hoffnung zu verlieren. Die Komposition spielt mit dem Kontrast – der unberührten Teile des Waldes und der kahlen Stelle, des aussagekräftigen Vordergrunds mit den letzten abgeholzten Resten und des nebligen, mysteriösen Hintergrunds.
Mit meiner Kamera in der Hand, habe ich auf den Moment gewartet, in dem das Licht die verschiedenen Texturen vor allem die Zerstörung hervorhebt. Es war ein Spiel mit mehreren Aufnahmen und dem Sonnenlicht, um die Dramatik des Moments festzuhalten, ohne in Dunkelheit zu versinken.
Möge diese Fotografie nicht nur ein stilles Dokument sein, sondern auch ein Aufruf, achtsamer mit unserer Umwelt umzugehen.