Du blickst durch ein grünes Fenster aus Fichtenzweigen und deine Augen fangen einen Hauch von Geschichte. Da steht sie, die Burg Heinfels, eine uralte Wächterin Osttirols, majestätisch auf ihrem grasbewachsenen Thron. Vor acht Jahrhunderten zum ersten Mal erwähnt, erzählt sie Geschichten von Macht, Verfall und Wiedergeburt.
Ich hatte mir vorgenommen, die Burg in ihrer gesamten Pracht einzufangen wie sie da mit ihrem neuen Anbau kühn in die Zukunft blickt. Doch der perfekte Schuss blieb mir zunächst verwehrt, jeder Winkel schien nicht recht, jeder Versuch ein Kompromiss. Und dann just als das Wetter sich grimmig verdüsterte und die ersten Donner grollten, fand ich den perfekten Spot, ganz zufällig, auf der Heimreise.
Die Kamera in Position gebracht, fing ich den Moment ein: Die Burg, stolz und erhaben, umgeben von sanften Hügeln, die bis in die Unendlichkeit zu rollen scheinen und dem neuen Zubau, der bald zum kulinarischen Treffpunkt wird. Die düsteren Wolken oben verstärken den dramatischen Effekt, als würde die Burg noch einmal ihre Stärke gegen die Elemente beweisen.
Nicht nur als Festung diente dieser Ort im Laufe der Jahrhunderte, sondern auch als Kaserne der Kaiserjäger – nun, ein lebendiges Denkmal der Zeit, bereit für ihre neuen Bewunderer.
Und da stehts: Diese alte Dame hat's noch drauf – sie hat Geschichten zu erzählen und steht fest im Hier und Jetzt. Und ich? Ich konnte ihr ein modernes Gewand geben, ohne ihren alten Geist zu stören. Schick sieht sie aus, oder?