Du stapfst durch den Schnee, die Kälte zwickt in den Wangen, und plötzlich – Bäm! – da ist er, ein Schneehase. Nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Schnee. Aufgebaut auf einer alten Holzbrücke, vermutlich von einem Kind, zwischen Leisach und Amlach, als wär's die Wache des Flusses.
Das Licht spielte mit den Wolken, als ich mein Stativ aufstellte. Die Baumreihen wie stumme Zeugen der Stille, nur das Plätschern der Drau unterbrach sie. Ach, was für ein Anblick! Die Komposition, sag ich dir, war wie ein leises Lied – der Hase im Vordergrund, scharf wie ein Messer, und der Fluss, der sich durch das Bild schlängelt, sanft im Hintergrund. Die Berge, die das Bild krönen, waren das Sahnehäubchen.
Und wenn du jetzt denkst: „Das ist doch nur ein Schneehase!“, dann sag ich dir: Manchmal ist es die Einfachheit, die die größten Geschichten erzählt. Also, nächstes Mal, wenn du im Schnee bist, bau doch auch was. Vielleicht steht dein Kunstwerk dann auch noch, wenn ich vorbeikomme um es zu verewigen.