Du wanderst von der Jausenstation Galitzenklamm, auf einer Straße, in Richtung des Wasserkraftwerks in Amlach. Es ist feucht, die Luft riecht nach frischem Regen und Erde. Du hörst nur das sanfte plätschern der Drauwiere und dem Wasserauslauf des Kraftwerkes. Plötzlich stehst du vor einer massiven, von grünem Gebüsch umrankten Tor, das wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirkt.
Das Tor führt vermutlich zu einem Technikraum, der die unterirdischen Druckrohrleitungen des Kraftwerks birgt. Doch für mich in diesem Moment viel spannender als ihre Funktion ist ihr mystischer Anblick. Wie ein Portal in eine verborgene Welt, umgeben von wildem Grün, das sich unaufhaltsam ihren Platz zurückerobern scheint. Die Natur und das Menschengeschaffene in einer faszinierenden Symbiose.
Beim Fotografieren dieser Szene stand ich genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite und nutzte die natürliche Symmetrie, die die Tür zwischen den Hängen bildet. Der Kontrast zwischen dem strukturierten, fast monumentalen Tor und der wilden, ungezähmten Natur rundherum war einfach unwiderstehlich. Ich nahm das Foto mit einem starken Weitwinkel auf, um einen Sog zur Tür hin zu erzeugen. Im Vordergrund lediglich die Straße, nichts soll ablenken, die Gehsteigkante unterstreicht den Fokus des Tors.