Stellt euch vor, es ist April, und du bist auf dem Weg zum Felbertauerntunnel. Wettervorhersage? Nee, wer braucht das? Ich habe einfach meine Kamera und meine Winterreifen, und bäm! Es schneit. Ja, genau, mitten im April.
Der Schneefall verwandelte die Landschaft in ein schimmerndes Wunderland. Die Welt um mich herum wurde plötzlich leise, als hätte jemand die Lautstärke heruntergedreht. Die einzigen Geräusche kamen von meinen Kameraklicks.
Technisch war das Ganze keine Herausforderung, jedoch habe ich wie auch bei Regen stets Sorge um meine Ausrüstung und breche daher meist früher ab, als ich eigentlich möchte.
Aber jetzt zum eigentlichen Clou des Bildes: Im Hintergrund seht ihr die Konstruktion, die den Tunnel ankündigt, ein metallenes Ungetüm, das aus der weißen Umgebung hervorsticht. Ganz vorne im Bild, fast wie ein Kontrastprogramm, liegt ein unscheinbarer Kanaldeckel, den man im Normalfall in keinster Weise berücksichtigen würde. Aber als Fotograf guckst du anders bzw. suchst aktiv nach spannenden Dingen um das Foto interessanter zu gestalten und ja, Kanaldeckel habe ich immer wieder in meinen Fotos :)
Zumal in der Natur diese beiden Elemente eine schmale Grenze zwischen menschlicher Zivilisation und der unaufhaltsamen Kraft der Natur darstellt.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Bild die Ruhe vermitteln, die ich auch direkt vor Ort erlebt habe. Trotz seiner Einfachheit ein kraftvolles Statement zum Thema Eingriff in die Natur, oder wie ein guter Freund meinte: Ein Kanaldeckel vorm Tunnel und dafür machst du ein Foto? ;D