Du stehst am Ufer dieses Stausees, deine Atemwolken vermischen sich mit der eisigen Luft. Du spürst, wie die Kälte an deinen Wangen reibt, während du den Blick über das kristallklare, ruhende Wasser schweifen lässt.
Der Gößnitzsee, eingebettet in die malerische Landschaft Kärntens, offenbart im Winter seine stille Pracht. Während die sommerlichen Tage hier dem Wakeboarden auf Kärntens einzigem Wakeboard-Lift gehören, herrscht im Winter eine ruhige Gelassenheit, wenn die Natur sich ihr Reich zurückerobert. Ein Ort der Kontraste und des verborgenen Lebens unter der eisigen Oberfläche, der im Sommer wie im Winter seine einzigartigen Reize entfaltet.
Die Szene vor dir ist ein perfektes Zusammenspiel aus Licht und Schatten, das durch die hinter den Bergen hervorblitzende Sonne inszeniert wird. Das Wasser, klar wie ein Bergkristall, offenbart seinen Grund, der mit Steinen und Pflanzen bedeckt ist – eine Szenerie, die fast zu detailreich ist, um real zu sein. Die am Ufer stehenden Fichten, beleuchtet von einem warmen Sonnenglanz, bieten einen Kontrast zu dem dahinterliegenden schattigen Bereich, welcher hier im Winter normalerweise herrscht.
Lediglich für einen Moment in der Mittagszeit wird der See derart wunderbar beleuchtet.
Als ich dort stand, Kamera in der Hand, eingehüllt in unzählige Schichten Winterkleidung, war mir klar, dass ich einen seltenen Moment eingefangen habe. Die Stille war so greifbar, als ob die Natur den Atem anhielt und mich beobachtete, wie ich dieses Kunstwerk festhielt. Das Geräusch des Auslösers wirkte fast respektlos laut in dieser friedvollen Stille.